KAMPF UM ST. PAULI: KANN DIESER TITEL DEN STADTTEIL NOCH RETTEN?
Hamburg - Der weltbekannte Hamburger Stadtteil St. Pauli soll auf die Liste der Unesco für immaterielles Kulturerbe gesetzt werden.
Jedenfalls geht das aus einem Antrag hervor, den Behörden, Geschäftsleute, Initiativen und Vereine aus St. Pauli derzeit vorbereiten, sagte Quartiersmanagerin Julia Staron der "Welt am Sonntag".
Damit wolle man auf zunehmende Touristenströme und Bauvorhaben reagieren, durch die St. Pauli bereits "ins Trudeln geraten" sei, so Staron.
Die Vielfalt des Viertels drohe zum "Einheitsbrei" zu verkommen. "Die Frage ist doch immer: Was bleibt irgendwann noch von der Seele des Stadtteils?", sagte Staron. Der Unesco-Titel könne wie ein Rettungsschirm für St. Pauli wirken.
Laut Staron haben viele Größen aus Stadtteil und Politik Unterstützung signalisiert, darunter die St. Pauli Kirche, der St. Pauli Bürgerverein, die Travestie-Künstlerin Olivia Jones. Letztere hatte sich auch schon bei der "Demonstration "Save St. Pauli" im Februar stark gemacht und dagegen gekämpft, dass immer mehr Kioske die Amüsiermeile verändern.
Seit 2003 unterstützt die Unesco den Erhalt von Kulturformen durch den Eintrag in die Liste. Darauf befinden sich unter anderem auch der Rheinische Karneval oder das Sternensingen.
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