Verkehrsverbund Mittelthüringen erhöht Preise - dafür Verbesserungen bei neuem Hopper-Ticket
Ab April kommt es zu Veränderungen für Bahnreisende, viele Preise steigen erneut an. Was sich für die Fahrgäste ändert oder weiterhin Bestand hat.
Erfurt. Viele Thüringer müssen ab Anfang April nicht mehr zum Bahnhof, um sich dort das Hopper-Ticket zu kaufen.
Der Verkehrsverbund Mittelthüringen führt zum 1. April ein neues Hopper-Ticket ein, das überall erhältlich sein soll. Darüber informierte Geschäftsführer Christoph Heuing gestern in Erfurt. Was sich für die Fahrgäste ändert oder weiterhin Bestand hat, klären wir hier:
Werden Fahrten mit Bussen und Bahnen im Verkehrsverbund teurer?
Ja, die Preise steigen um durchschnittlich 2,1 Prozent an. Damit reagiert man laut Heuing auf gestiegene Kosten für Fahrzeuge, Energie, Personal und notwendige Investitionen. Allerdings dürften Preiserhöhungen nur moderat vorgenommen werden, um keine Fahrgäste zu verprellen, so der VMT-Chef. Ausgenommen von den Preissteigerungen sind allerdings die Einzelfahrscheine in den Städten Gera, Weimar, Jena und Erfurt.
Steigen damit ab April auch die Preise für das neue Hopper-Ticket an?
Nein, trotz erweiterter Leistungen bleiben die Preise für das Hopper-Ticket unverändert. Es kostet 5,60 Euro für die Einzelfahrt und 9,20 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Zudem können beliebig viele eigene Kinder und Enkelkinder auf das Ticket kostenlos mitfahren.
Bleibt es bei der Begrenzung auf 50 Kilometer Fahrstrecke?
Nein, das hat sich im Verkehrsverbund als nicht praktikabel herausgestellt. Künftig gilt das Ticket für sieben Tarifzonen. Allerdings fallen dadurch bestimmte Strecken heraus, auf denen man bislang mit dem Hopper-Ticket fahren konnte. Das betrifft 36 von insgesamt 1000 Strecken – darunter Weimar–Hermsdorf, Mechterstädt– Döllstädt oder Gera–Kahla. Betroffen sind laut Christoph Heuing rund zwei Prozent der bisher verkauften Hopper-Tickets im Verkehrsverbund.
Welche Verkehrsmittel kann man mit dem Hopper-Ticket benutzen?
Es gilt künftig für alle Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen, mit Straßenbahnen oder Nahverkehrszügen. Allerdings ist – im Unterschied zu früher – künftig eine Verknüpfung mit dem Zug nicht mehr erforderlich.
Wo kann man das neue Ticket ab April erwerben?
Das Ticket ist an den Automaten in Straßenbahnen, Bussen und Zügen erhältlich, beim Busfahrer, an den Automaten an Haltestellen und Bahnhöfen und in den Kunden- und Servicecentern der beteiligten Verkehrsunternehmen. Nur bei den Firmen Personenverkehrsgesellschaft Weimarer Land und Verkehrsunternehmen Andreas Schröder ist das Ticket aus technischen Gründen erst ab dem kommenden Jahr erhältlich, die Unternehmen erkennen es aber als Fahrschein bereits ab April dieses Jahres an.
Welche neuen Wege zum Ticketkauf bietet der Verkehrsverbund?
Die Fahrscheine der Verkehrsgemeinschaft Mittelthüringen sind jetzt auch über die Apps von anderen Verkehrsunternehmen buchbar, etwa über die Apps „Mein Jena“ und „Erfurt Mobil“ sowie den DB-Navigator.
Es gibt eine Kooperation mit der Firma Teil-Auto?
Ja, damit will die Verkehrsgemeinschaft die Mobilität ihrer Fahrgäste weiter verbessern. Die Zusammenarbeit mit dem Anbieter von Carsharing beinhaltet die Abbildung der Stationen in den Auskunftssystemen des Verbundes, vergünstigte Tarife und die Nutzung der Abo-Chipkarte zum Öffnen der Fahrzeuge.
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