Mit Herz und Hupe: Das sind die Thüringer „Trucker Babes“ aus dem Fernsehen
Stau, Stress, Einsamkeit: Drei Thüringer Lkw-Fahrerinnen nehmen die TV-Zuschauer mit auf Tour. Reportage startet am Sonntag.
Frauenpower im Fahrerhäuschen: Nach dem Erfolg der ersten Staffel startet am Sonntag (8. April) um 20. 15 Uhr die Fortsetzung der Reportagereihe „Trucker Babes – 400 PS in Frauenhand“. Der Fernseh-Sender „Kabel eins“ hat insgesamt acht Lkw-Fahrerinnen auf ihren Touren begleitet. Darunter sind auch drei Thüringerinnen, die von ihrem spannenden Arbeitsalltag zwischen Autobahn und Familienleben erzählen.
Jana Vetter (41), geboren in Gera, arbeitet jetzt in Hessen: Gemeinsam mit ihrem Mann führte sie lange Zeit ein Transportunternehmen. „Er war immer mit dem Lkw unterwegs, deshalb habe ich den Job regelmäßig verflucht“, erinnert sie sich. Mittlerweile hat sie einen neuen Partner an ihrer Seite – natürlich ebenfalls einen Trucker. Und: Sie sitzt jetzt selber hinterm Steuer eines PS-Boliden, mit jeder Menge Leidenschaft. Denn während die Oma auf ihre beiden Töchter aufpasste, machte sie heimlich ihren Führerschein. „Es war halt Liebe – auf den zweiten Blick.“
Tagtäglich spult sie seitdem ihre Kilometer auf Deutschlands Straßen ab, bislang unfallfrei. In der TV-Doku zeigt die gebürtige Thüringerin, wie turbulent ihr Leben hin und wieder ist. „Ich kann schon recht aufbrausend sein – aber ich gehe nie grundlos an die Decke“, verrät sie. Mittlerweile ist Jana Vetter selber Oma – „und das genieße ich in vollen Zügen“. Wie das Leben überhaupt: „Ab und an gönne ich mir ein Tattoo und im Sommer zische ich mit Vorliebe ein eiskaltes Radler.“
Anne Laufer (31), Kallmerode (Eichsfeld): Die Thüringerin war mit ihrem 480-PS-Gefährt schon in ganz Europa auf Achse. Ihre Lieblingstour führte sie von Ludwigshafen nach Schweden. „Solche langen und abwechslungsreichen Strecken sind genau mein Ding.“
Dabei hatte Anne Laufer ursprünglich eine Ausbildung zur Kosmetikerin absolviert. „Doch ich habe recht schnell gemerkt, dass mir das nicht reicht“, erzählt sie. Bei der Bundeswehr konnte sie ihren Lkw-Führerschein machen. „Und das war dann der Beginn einer riesengroßen Leidenschaft.“ Ihrem himmelblauen Brummi hat sie mittlerweile sogar einen Kosenamen gegeben: Bruno. Beim nächsten Besuch im Tattoo-Studio soll der Truck dann als Bild auf ihrer Haut verewigt werden.
Wenn der Motor blubbert, ist sie in ihrem Element. „Ich bin bei der Arbeit hoch konzentriert, denn die Straßen werden immer voller, und mit der Sicherheit nimmt es nicht jeder so genau.“ Beim Rangieren schaut die Eichsfelderin lieber zweimal hin – und wenn es sein muss, dann lässt sie geschickt ihren weiblichen Charme spielen.
Außerdem geht das blonde Trucker-Babe nie ohne ihren Talisman auf Tour. Einmal musste das „Schutzmonster Karlson“, übrigens ein Geschenk ihres Bruders, auch schon Überstunden machen, denn mitten auf der Autobahn platzte ein Reifen.
Katrin Oschmann (31), geboren in Sondershausen, arbeitet jetzt in Rheinland-Pfalz:
In ihrer Familie haben Brummis Tradition. „Ich bin schon immer gerne bei meinen Brüdern im Lkw mitgefahren“, erinnert sie sich. Ziemlich schnell wurde ihr also klar, dass sie weder als Kosmetikerin noch als Fußpflegerin arbeiten möchte. „Ich habe mich dann noch kurz in einem Drogeriemarkt und in einem Callcenter ausprobiert – und dann meldete mich mein Bruder zur Trucker-Ausbildung an.“ Zur bestandenen Prüfung gab es von der Mutti ein Pfefferspray – als Schutz auf den Touren. „Ich bin die ganze Woche auf Achse, übernachte im Führerhaus – dort kann ich einfach am besten durchschlafen.“ Mit der Einsamkeit hat die junge Frau kein Problem. „Man kommt während der Pausen mit vielen interessanten Leuten ins Gespräch“, erzählt sie. Manchmal liest sie in ihrer Lkw-Koje ein Buch oder schaut Filme auf dem Laptop. Ein leckeres Stück Wurst und Brot ist auch immer mit an Bord – und wenn es die Zeit erlaubt, gönnt sich die Thüringerin einen abendlichen Kola-Bier-Mix an der Raststätte.
Seit drei Jahren spult Katrin „Tinka“ Oschmann Kilometer um Kilometer ab. „Ich bin einfach glücklich und zufrieden.“
Die „Trucker Babes“ haben bis zum 13. Mai jeweils am Sonntag um 20.15 Uhr ihren Auftritt – bei Kabel eins.
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