Hochhaus mit 19 Etagen am Steinweg Jena geplant
Graf von Wedel will Büro- und Hotelkomplex bauen – Stadtentwicklungsausschuss berät dazu am Donnerstag
Jena. Eine Dominante könnte der Rand der östlichen Innenstadt erhalten – genauer gesagt der Platz zwischen Steinweg, Frauengasse und der Straße Am Eisenbahndamm. An dieser Ecke soll ein moderner architektonischer Akzent gesetzt werden – ein Gebäudekomplex mit einem Hochhaus von 77 Metern Höhe und 19 Etagen.
So ist es jedenfalls der Wunsch der GW Projects GmbH Frankfurt/Main. Dahinter steht der auch in Jena bekannte Investor Graf von Wedel. Einen Namen hat er sich unter anderem durch den Ausbau des früheren Arbeitsamtes in Lobeda und beim Bau der Kriminalpolizei-Inspektion in der Carl-Pulfrich-Straße gemacht.
Ursprünglich wollte auf jenem Standort das Unternehmen Intershop bauen. Doch Intershop hat sich inzwischen entschieden, die gegenüberliegende Fläche am Steinweg, Ecke Eisenbahndamm für den Betriebsneubau nutzen zu wollen.
Das damit frei werdende Areal will also nun Wedels Firma bebauen. Da das Vorhaben von Wedel weitaus größer ist als das alte Projekt von Intershop, bedarf es der Aufhebung des alten Beschlusses von 2013 und eines neuen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes der Stadt. Dazu will am Donnerstag der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates beraten.
In ihrem Antrag beruft sich die GW Projects übrigens auf die Hochhaus-Tradition, die Jena besitzt. Schließlich sei in Jena 1915 das erste Hochhaus Deutschlands gebaut worden: der 42 Meter hohe Zeiss-Bau 15 mit elf Geschossen. Und Anfang der 1970er Jahre sei das damalige Universitäts-Hochhaus, heute Jentower, mit 144,5 Metern Höhe errichtet worden.
Das nun geplante Hochhaus bringt es gerade mal auf die Hälfte dieser Höhe. Seine Zweckbestimmung soll die Aufnahme von Büroflächen werden. Außerdem ist in den oberen Geschossen ein Hotel mit rund 150 Zimmern geplant. Unterhalb des Komplexes ist der Bau einer Tiefgarage vorgesehen.
Für den Bauherrn ist der Bau des Hochhauses eine logische Konsequenz aus der für Jena typischen Knappheit verfügbarer Bauflächen und des hier vorherrschenden Entwicklungsdrucks.
Ausschussvorsitzende Elisabeth Wackernagel (CDU) sieht das Hochhaus-Projekt positiv: „Graf von Wedel ist ja auch einer, der die Jenaer kennt und weiß, was den Bürgern wichtig ist. Erinnert sei auch an die Diskussion um den Eichplatz.“ Deshalb sollten der Ausschuss und anschließend auch der Stadtrat die ersten Beschlüsse zu dem Vorhaben schnell fassen. So könne man dem Investor die Chance geben, vielleicht schon im letzten Quartal dieses Jahres die Bürger und Träger öffentlicher Belange anzuhören. Eine frühe Bürgerbeteiligung sei anzustreben, damit dann 2020 gebaut werden könne.
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