Studie: Kinder sind bei schwulen Vätern am besten aufgehoben
Laut einer neuen italienischen Studie wachsen Kinder in Regenbogenfamilien mindestens genauso gut auf wie mit heterosexuellen Eltern – die beste familiäre Situation konnten die Forscher bei schwulen Vätern messen.
"Unsere Studie deutet darauf hin, dass es Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern gut geht, sowohl in Bezug auf psychologische Anpassung als auch auf soziales Verhalten." So fassen die Autoren unter Führung von Psychologie-Professor Roberto Baiocco, der an der Universität La Sapienza in Rom lehrt, die Ergebnisse ihrer neuesten Untersuchung zusammen. Darin maßen sie die Entwicklung von Kindern in verschiedenen Familienstrukturen. Die besten Ergebnisse seien bei schwulen Vätern erzielt worden.
Die Forscher hatten für die im Fachmagazin "Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics" veröffentlichten Studie drei Gruppen von italienischen Eltern über ihre Familiensituation befragt: 70 schwule Väter, die ihre Kinder mit Hilfe von Leihmutterschaft bekommen haben, 125 lesbische Mütter, die mit Hilfe der Samenspende Eltern geworden sind, sowie 195 heterosexuelle Paare, deren Kinder auf traditionelle Art auf die Welt gekommen sind. Die Kinder waren zwischen drei und elf Jahre alt.
Das Ergebnis: Insgesamt gehe es Kindern in allen drei Gruppen gut, wenn es um die psychologische Situation und das soziale Verhalten geht. Über alle drei Gruppen hinaus habe es bei Töchtern weniger Probleme wie aggressives Verhalten gegeben als bei Jungs. Die Familienstruktur sei kein zuverlässiger Indikator für die Gesundheit der Kinder, so die Autoren.
Allerdings hätten die Ergebnisse gezeigt, dass Kinder gleichgeschlechtlicher und besonders schwuler Paare weniger psychologische Probleme hätten als die von heterosexuellen Paaren. Der Grund dafür sei unter anderem, dass schwule Väter in der Studie oft älter gewesen seien, einen höheren Bildungsstand und eine bessere wirtschaftliche Situation hätten.
Außerdem hätten schwule Männer sehr viel mehr Engagement zeigen müssen, um mit Hilfe der in Italien verbotenen Leihmutterschaft Eltern zu werden. Daher seien sie auch in der Erziehung engagierter. Auch für lesbische Mütter sei es schwieriger, Kinder zu bekommen, weil sie in Italien keinen legalen Zugang zu Samenspenden hätten.
Forscher: Politik soll Homo-Paare nicht diskriminieren
Die teils diskriminierende Gesetzeslage in Italien ähnelt der in anderen europäischen Ländern, auch in Deutschland. In der Studie appellieren die Wissenschaftler, dass die Politik den Zugang zu Reproduktionsmedizin nicht von der sexuellen Orientierung der möglichen Eltern abhängig machen solle.
Bereits mehrfach zeigten Studien, dass die Homosexualität von Eltern keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder habe. So war schon 2009 eine Studie des deutschen Bundesjustizministeriums zu dem Ergebnis gekommen, dass Regenbogenfamilien nicht schlechter für das Kindeswohl seien als andere Familien .
Homo-Paare müssen mehr dafür kämpfen, Eltern zu werden, deshalb kümmern sie sich in vielen Fällen besser um ihre Kinder (Bild: Instagram / gays_with_kids)
Gestern, 11:28h, 9 Kommentare
"Unsere Studie deutet darauf hin, dass es Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern gut geht, sowohl in Bezug auf psychologische Anpassung als auch auf soziales Verhalten." So fassen die Autoren unter Führung von Psychologie-Professor Roberto Baiocco, der an der Universität La Sapienza in Rom lehrt, die Ergebnisse ihrer neuesten Untersuchung zusammen. Darin maßen sie die Entwicklung von Kindern in verschiedenen Familienstrukturen. Die besten Ergebnisse seien bei schwulen Vätern erzielt worden.
Die Forscher hatten für die im Fachmagazin "Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics" veröffentlichten Studie drei Gruppen von italienischen Eltern über ihre Familiensituation befragt: 70 schwule Väter, die ihre Kinder mit Hilfe von Leihmutterschaft bekommen haben, 125 lesbische Mütter, die mit Hilfe der Samenspende Eltern geworden sind, sowie 195 heterosexuelle Paare, deren Kinder auf traditionelle Art auf die Welt gekommen sind. Die Kinder waren zwischen drei und elf Jahre alt.
Das Ergebnis: Insgesamt gehe es Kindern in allen drei Gruppen gut, wenn es um die psychologische Situation und das soziale Verhalten geht. Über alle drei Gruppen hinaus habe es bei Töchtern weniger Probleme wie aggressives Verhalten gegeben als bei Jungs. Die Familienstruktur sei kein zuverlässiger Indikator für die Gesundheit der Kinder, so die Autoren.
Allerdings hätten die Ergebnisse gezeigt, dass Kinder gleichgeschlechtlicher und besonders schwuler Paare weniger psychologische Probleme hätten als die von heterosexuellen Paaren. Der Grund dafür sei unter anderem, dass schwule Väter in der Studie oft älter gewesen seien, einen höheren Bildungsstand und eine bessere wirtschaftliche Situation hätten.
Außerdem hätten schwule Männer sehr viel mehr Engagement zeigen müssen, um mit Hilfe der in Italien verbotenen Leihmutterschaft Eltern zu werden. Daher seien sie auch in der Erziehung engagierter. Auch für lesbische Mütter sei es schwieriger, Kinder zu bekommen, weil sie in Italien keinen legalen Zugang zu Samenspenden hätten.
Forscher: Politik soll Homo-Paare nicht diskriminieren
Die teils diskriminierende Gesetzeslage in Italien ähnelt der in anderen europäischen Ländern, auch in Deutschland. In der Studie appellieren die Wissenschaftler, dass die Politik den Zugang zu Reproduktionsmedizin nicht von der sexuellen Orientierung der möglichen Eltern abhängig machen solle.
Bereits mehrfach zeigten Studien, dass die Homosexualität von Eltern keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder habe. So war schon 2009 eine Studie des deutschen Bundesjustizministeriums zu dem Ergebnis gekommen, dass Regenbogenfamilien nicht schlechter für das Kindeswohl seien als andere Familien (queer.de berichtete).
Nur sehr wenige Studien zweifelten die positiven Ergebnisse an. Diese Ausreißer wurden jedoch ausschließlich von Aktivisten gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben erstellt, etwa von Mark Regnerus, der als Soziologe an der University of Texas arbeitet. Er bezeichnete in einer Untersuchung aus dem Jahr 2012 Regenbogenfamilien als "eine Form von sexueller Misshandlung" – die Studie war von Homo-Hassern finanziert worden und wurde von anderen Wissenschaftlern angezweifelt
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