DAS ENDE EINER ÄRA! VERSANDHAUS OTTO STELLT SEINEN KATALOG EIN
Hamburg - Der Otto-Katalog hat ausgedient. Der Versandhändler will den Hauptkatalog im Dezember mit dem Frühjahr-/Sommer-Sortiment für das Jahr 2019 zum letzten Mal verschicken.
Das kündigte das Unternehmen am Montag in Hamburg an. Der einst dicke Wälzer pries seit 1950 Waren zur Bestellung an. Models wie Claudia Schiffer, Heidi Klum oder Gisele Bündchen zierten das Titelbild.
"Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen", teilte Bereichsvorstand Marc Opelt mit.
95 Prozent der Kunden bestellten digital. Hierfür bietet Otto einen Internetauftritt sowie mobile Anwendungen, über die rund drei Millionen Produkte aufgerufen werden könnten.
Der Hauptkatalog als Vertriebskanal spiele schon seit Jahren mit einem einstelligen Anteil am Gesamtumsatz von 2,95 Milliarden Euro eine untergeordnete Rolle für den Hamburger Versandhändler, teilte der Konzern mit.
Das Unternehmen prosperierte und mit ihm der Katalog, der 1997 erstmals komplett ins Internet gestellt wurde. Der Hauptkatalog in seiner jetzigen Form sei nicht mehr zeitgemäß, bilanzierte das Unternehmen: "Otto ist ein E-Commerce-Unternehmen und entwickelt sich zu einer online-getriebene Plattform."
Der erste Katalog war noch handgebunden und hatte gerade mal eine Startauflage von 300 Stück. Er kam 1950 raus, auf 14 Seiten mit eingeklebten Fotos wurden 28 Paar Schuhe präsentiert.
Unter dem Motto "Vertrauen gegen Vertrauen" führt Otto nach eigenem Bekunden als erster Versandhändler damals den Kauf auf Rechnung ein.
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