SPIEL-UNTERBRECHUNG: SIE WAREN DIE FLITZER BEIM WM-FINALE
Moskau - Was war das denn? Die russische Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot unterbrach das Spiel in der 53. Minute, als vier Bandmitglieder die Flitzer machten und auf das Feld im Moskauer Lushniki-Stadion liefen.
Pussy Riot ließ kurz nach dieser Aktion via Facebook verlauten, die Frauen auf dem Spielfeld seien ihre Mitglieder gewesen.
"Vier Mitglieder von Pussy Riot im Finale der Fußball-WM", schrieb die Gruppe.
Dazu stellte sie eine Liste von Forderungen auf: Politische Gefangene sollten freigelassen werden, Festnahmen bei Kundgebungen sollten aufhören, das Land brauche mehr politischen Wettbewerb.
Die Moskauer Polizei bestätigte die Festnahme von drei Frauen und einem Mann. Sie seien auf eine Wache gebracht worden. Die Agentur Interfax meldete, ein Anwalt sei auf dem Weg zu den Festgenommenen.
Die vier Frauen trugen Uniformen, die an Polizisten erinnerten, und flitzten winkend mitten im Finale auf den Platz - wurden aber schnell von Sicherheitsleuten geschnappt.
Einer der Aktivistinnen gelang es zuvor noch, mit Frankreichs Superstar Kylian Mbappe abzuklatschen. In ihrem Schreiben nannte Pussy Riot die Aktion "Der Polizist kommt ins Spiel."
Der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana schien die Flitzer im ersten Moment nicht zu bemerken, stoppte die Partie dann aber doch für kurze Zeit. Nachdem die Sicherheitskräfte die Störer vom Platz geführt hatten, wurde die Begegnung fortgesetzt.
Die Punkgruppe Pussy Riot hat in der Vergangenheit immer wieder kremlkritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. 2012 wurden drei Aktivistinnen nach einem "Punk-Gebet" in einer Kirche verhaftet, wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verurteilt und später begnadigt.
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